Es gibt keine allgemeingültige Regel, wie man mit dem Sportklettern anfängt. Wir raten jedoch dazu, diese Sportart zunächst in einem Kurs auszuprobieren. Es gibt zahlreiche Einsteigerkurse, die von Kletterhallen, Alpenvereinssektionen und Bergführern angeboten und organisiert werden.

Mit der Unterstützung eines Profis kannst du gute erste Erfahrungen mit dem Klettern machen, sowohl in Bezug auf die Intensität der Anstrengung als auch auf die Technik. Wenn du in das Sportklettern einsteigen willst, ist das Erlernen der Grundtechniken - von den Gleichgewichtsregeln bis zur klassischen Dreiecksposition - der erste Schritt.

Ein Experte, der dich bei deinen ersten Kletterversuchen begleitet, kann dein Ausgangsniveau sofort beurteilen. Auf diese Weise kannst du deinen Körper auf die erforderliche Anstrengung einstellen und die ersten Bewegungsabläufe entsprechend deines Ausgangsniveaus erlernen und gleichzeitig unnötige Belastungen und schmerzhafte Verletzungen vermeiden.

In der Kletterhalle hast du die Ruhe und die Sicherheit, dich auf deine Bewegungen in einer Umgebung zu konzentrieren, in der du deine ersten Versuche relativ nah am Boden machen kannst. Dank der Sicherheitsmatten, die Stürze abfangen, ist es nicht zwangsläufig notwendig, sich abzuseilen. So kann man sich ganz auf die Klettertechnik konzentrieren und muss sich nicht sofort mit Ausrüstung und Höhe auseinandersetzen.

Wenn man die Grundlagen beherrscht und sich die nötige Vertrautheit angeeignet hat, ist es nach unserer Outdoor-Erfahrung unbedingt angebracht, in die freie Natur zu gehen und das Klettern am Fels zu erlernen. Draußen, in einer Felswand, kann man die Faszination der Bewegungen in der Natur erleben und das Adrenalin spüren, die das Klettern zu einer so beliebten und weit verbreiteten Sportart machen.

Wenn man mit dem Klettern in der Kletterhalle startet, braucht man zunächst keine eigene Ausrüstung, da die meisten Betreiber die gesamte Ausrüstung zur Verfügung stellen, wenn man diese Sportart zum ersten Mal ausprobieren möchte. Beginnt man hingegen am Fels, hat man durch die Teilnahme an einem Kurs ebenfalls leichten Zugang zu der gesamten Ausrüstung oder die Möglichkeit, sie zu auszuleihen.

Auf diese Weise kannt man erst einmal herausfinden, ob einem diese Sportart wirklich gefällt und man weitermachen möchte, bevor man sich gleich die komplette Ausrüstung kauft und man damit nicht unerhebliche Ausgaben auf sich nimmt. Aber von welcher Ausrüstung sprechen wir hier? Seil, Klettergurt, Helm, Kletterschuhe, Sicherungsgerät, Express-Sets, Chalk und Bekleidung.

Seil

Die beim Klettern verwendeten Seile sind sogenannte dynamische Seile, die nicht nur die Funktion haben, einen stürzenden Kletterer aufzufangen, sondern auch den freien Sturz durch Dehnung abzufedern. Dies verhindert, dass wiederholte Stürze zu Mikroverletzungen im Körper führen. Für das Klettern einer Seillänge ist ein 70 Meter langes Seil mit einem Durchmesser von 9,8 Millimetern ausreichend. Es gibt auch dünnere Kletterseile, aber für den Anfang ist ein dickeres Seil besser, da es mehr Widerstand im Sicherungsgerät leistet und weniger Handkraft erfordert.

Klettergurt

Der Klettergurt ist das verbindende Element zwischen dem Kletterer und dem Seil. Er hat die wichtige Funktion, im Falle eines Sturzes die Fangstoßkraft auf mehrere Punkte zu verteilen und den Körper immer in einer sicheren Position zu halten. Es ist wichtig, dass der Klettergurt ausreichend Bewegungsfreiheit, Tragekomfort und Leichtigkeit bietet, um die Bewegungsabläufe beim Klettern nicht einzuschränken.

Helm

Ein Helm ist beim Klettern am Fels äußerst wichtig, um sich vor herabfallenden Steinen von oben und vor einem möglichen Aufprall gegen den Fels bei einem Sturz zu schützen. Auch wenn er nicht vorgeschrieben ist, ist es immer gut abzuwägen, welche Risiken bestehen und wie sehr ein Helm schützen kann.

Kletterschuhe

Es gibt Dutzende von Modellen mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften und Funktionen. Für den Anfang empfiehlt es sich, auf ein Modell zu setzen, das nicht zu stark gewölbt ist und eine nicht zu starre Sohle hat - also weniger aggressive Schuhe, die eng anliegen, aber dennoch bequem sind. Es gibt viele Optionen, daher empfehlen wir, verschiedene Modelle auszuprobieren, um die für dich passende Lösung zu finden.

Sicherungsgerät mit Schraubkarabiner

Die am Klettergurt zu befestigen sind: Der Markt bietet eine große Vielfalt an Sicherungsgeräten. Diese lassen sich in zwei grundlegende Kategorien einteilen: selbstsichernde (GriGri, Yo-Yo, Eddy usw.) und nicht selbstsichernde (Eimer, Achter usw.) Sicherungsgeräte. Erstere blockieren das Seil im Falle eines Sturzes automatisch, während letztere ein sofortiges Eingreifen des Sichernden erfordern, um den Sturz des Kletterpartners aufzuhalten.

Express-Set

Sie bestehen aus zwei Karabinern, einer mit einem geraden und einer mit einem gebogenen Schnapper, die durch eine robuste Schlinge miteinander verbunden sind. Sie werden fürs Sportklettern im Freien benötigt und dienen als Verbindungsmittel zwischen dem Haken in der Wand und dem Seil.

Chalk und Chalkbag

Dieses Zubehör ist für den Einstieg nicht unbedingt erforderlich, aber es ist dennoch sehr nützlich und kann den Unterschied ausmachen. Die Kletterkreide, Chalk oder Magnesia genannt, nimmt während des Kletterns den Schweiß an den Händen auf und sorgt für einen besseren Halt an den Griffen. Du kannst zwischen einer flüssigen und einer festen Version auswählen.

Bekleidung

Beim Klettern muss die Bekleidung leicht und dehnbar sein und uneingeschränkte Bewegungsfreiheit bieten. Es gibt Kletterer, die das Tragegefühl von Naturmaterialien bevorzugen, und solche, die mehr Wert auf die funktionellen Eigenschaften von Synthetikmaterialien legen. Wir empfehlen außerdem, beim Klettern immer Wetterschutzkleidung (z. B. eine wärmende oder wasserdichte Jacke) dabei zu haben, um auf plötzliche Wetterveränderungen vorbereitet zu sein.

Das ist eigentlich alles, was du brauchst, aber lass dich nicht entmutigen, wenn du nicht sofort alles auftreiben kannst. Wie du festgestellt hast, werden einige Dinge erst im Laufe der Zeit erforderlich werden. Für den Anfang kannst du problemlos die Ausrüstung benutzen, die dir bei einem Kurs zur Verfügung gestellt wird, oder du du leihst sie dir aus. Nach und nach kannst du dann deine eigene Ausrüstung anschaffen.

Heutzutage gibt es in den Geschäften oder im Internet häufig komplette Kletterausrüstungen, die sich hervorragend für den Einstieg eignen und mit denen du unanhängig bist. Nimm dir bei der Wahl deines Klettergurts, deiner Kletterschuhe und deiner Bekleidung die nötige Zeit, um sicherzustellen, dass du genau die Produkte kaufst, die deinen Bedürfnissen am besten entsprechen.

Klettern ist für jeden geeignet. Es gibt kein bestimmtes Alter, in dem man am besten mit dem Klettern beginnen sollte. Tatsächlich aber können Kinder bereits im Alter von drei oder vier Jahren damit loslegen. Im Idealfall beginnt man mit dem Bouldern, bei dem das Thema Sicherheit weniger kritisch ist, und geht dann allmählich zu den ersten von oben gesicherten Seillängen und zum ersten richtigen Felsklettern über.

Klettern fördert die Kraft und die Koordination, weshalb es sich für alle Altersgruppen eignet, von den Kleinsten bis zu den Älteren - es ist nie zu spät, damit anzufangen. Neben der körperlichen Kraft fördert das Klettern auch die mentale Stärke und die kreative Fähigkeit, die man braucht, um sich die richtige Bewegung zum nächsten Halt zu überlegen.

Obwohl es sich beim Klettern um eine Individualsportart handelt, bietet es auch viel Raum für Gemeinschaft und Austausch, bei dem gerade Kinder in der Gesellschaft Gleichaltriger spielerisch trainieren und dabei ihren Spaß haben können. Beim Felsklettern wird Kindern der Bezug zur Natur nahe gebracht und sie haben die Möglichkeit, viel Zeit im Freien zu verbringen.

Als Anfänger erwartet man vielleicht, dass Sportklettern große körperliche Kraft erfordert, aber stattdessen geht es vielmehr darum, die richtige Technik, das nötige Gleichgewicht und die entsprechenden Bewegungen zu beherrschen. Auf diese drei Faktoren muss man sich von Anfang an konzentrieren, wenn man sich verbessern und einen höheren Schwierigkeitsgrad erreichen will.

Selbstverständlich ist ein Mindestmaß an Kraft erforderlich, das sich jedoch mit der Zeit und durch gezieltes Training entwickeln wird. Klettern ist in der Tat eine hervorragende Trainingsmethode, da sämtliche Muskelgruppen beansprucht werden. Zu Beginn reicht es aus, fit zu sein und zu versuchen, so viel wie möglich zu klettern und viel Erfahrung bei verschiedenen und abwechslungsreichen Klettereien zu sammeln, ohne jedoch jemals die körperlichen Grenzen zu überschreiten.

Spezifische Trainingsprogramme können warten, da der Körper (insbesondere die Sehnen,) seinen eigenen Zeitplan hat, den es zu respektieren gilt, und er sich durch das Klettern selbst in Form bringen wird. Eine gute Übung, die man sich gleich zu Beginn angewöhnen sollte, ist das Dehnen. Damit verbessert man seine Beweglichkeit und Flexibilität, die für das Klettern, aber auch für die Vorbeugung von Verletzungen unerlässlich sind.