Als Kind träumte er davon, Künstler zu werden und in die Fußstapfen seiner Eltern zu treten. Und in gewisser Weise ist ihm dies auch gelungen.
Geboren und aufgewachsen am Fuße der Palagruppe, mit seinem Vater, der Bildhauer war, und seiner Mutter, einer Malerin, fand Alessandro Zeni in der Felsvertikalen eine Möglichkeit, um sich seinen Weg zu bahnen und seine Seele zu formen, und wurde zu einem der renommiertesten Plattenkletterer der Welt.

Der 1991 geborene Ale, wie ihn alle nennen, entdeckte das Klettern im Alter von 16 Jahren und verliebte sich sofort in diese Sportart, in der er sich mit überraschender Natürlichkeit bewegt. Kerben, Risse und Felsvorsprünge, die nur von wenigen gemeistert werden, wurden für ihn bald zu einem idealen Spielplatz, auf dem er den Ehrgeiz entwickelte, immer besser zu werden und immer extremere Schwierigkeitgrade zu klettern. Im Klettergarten Totoga in Primiero optimierte er seine Technik und trat in kurzer Zeit in die Fußstapfen von Maurizio 'Manolo' Zanolla. Er wiederholte dort die meisten seiner Routen, die schwierigsten inklusive. In einer Zeit, in der es den meisten Kletterern hauptsächlich um immer höhere Schwierigkeitsgrade in den berühmtesten und sehr frequentierten Seillängen ging, beschließt Alessandro gegen den Strom zu schwimmen, indem er sich auf einen fast vergessenen Kletterstil konzentriert und seine Fähigkeiten beim Plattenklettern beweist. Dies führte ihn zu "Cryptography", der schwierigsten Tour der Plattenkletterei weltweit.
Nach einigen Jahren in der Welt des Wettkampfkletterns, in denen er u.a. auch hervorragende Platzierungen im Weltcup erzielte, beschloss Ale, den Wettkampfsport zu verlassen und sich auf eine neue Reise zu machen. Seine Leidenschaft führte ihn zum Felsklettern und in die fast überhängende Vertikale. Inmitten der Natur und der Schönheit der Berge bewegt sich Ale in Harmonie mit der Umwelt, stets mit dem Bewusstsein, dass sein Schritt leicht und flüchtig, kaum merkbar, sein soll.
 

Hattest du während deiner Entwicklung zum Kletterer jemanden als Mentor an deiner Seite?
Ich hatte großes Glück, Riccardo Scarian als Lehrmeister zu haben. Seine Ratschläge haben mich in meiner Entwicklung begleitet und halfen mir, mich schnell zu verbessern.

Die Frage, ob du Fels oder Kunststoff bevorzugst, wäre trivial. Also, traditionelles Felsklettern oder Sportklettern?
Beides. In extrem schwierigem Gelände sind Bohrhaken ein guter Kompromiss.

Was reizt dich beim Felsklettern am meisten?
Es fasziniert mich, in einer Route etwas zu erahnen, das mich ästhetisch beeindruckt und das irgendwie eng mit der natürlichen Umgebung verbunden ist, in der es entsteht.

Welches Projekt bedeutet dir emotional am meisten?
Das ist definitiv "Cosmic Energy", eine Seillänge von 9a+ im Val Canali. Eine Route, die ich entdeckt und mit Sicherungen versehen habe und freigeklettert bin. Sie hat mich richtig viel Zeit gekostet - es war ein langer Weg, manchmal in guter Gesellschaft, manchmal in völliger Einsamkeit.

Welches ist dein Lieblingsprodukt von Karpos?
Das K-Performance Down Jacket, denn es ist sehr warm und gut komprimierbar. Ich habe diese Jacke häufig bei meinen Versuchen an der Route "Eternit" getragen und habe sie fast immer dabei, wenn ich im Gebirge unterwegs bin. Sie ist so leicht, du merkst es gar nicht, dass du sie im Rucksack trägst.