KEEP THE MOUNTAINS
Das Gebirge - ein Erbe, das es zu bewahren gilt
Für den Extrembergsteiger und Bergführer Marco Confortola, der u.a. elf Himalaya-Gipfel bestiegen hat, ist das Gebirge wie ein Lehrmeister für sein Leben. Die alpine Umgebung bietet ihm die Gelegenheit, Unbekanntes zu entdecken, neue Erfahrungen zu machen und selbst über sich persönlich Neues zu erfahren. Marco's Liebe zum Höhenbergsteigen zeigt sich in seinem unermüdlichen Einsatz für den Umweltschutz und die Erhaltung der Gebirgsregionen. Dies ist seine Art, den Bergen Dankbarkeit zu erweisen für die einzigartigen Erfahrungen, die er in diesem Umfeld machen durfte.
"Umwelt schützen heißt zuallererst, das Gleichgewicht der Berge zu respektieren. Einfache Gesten, wie den eigenen Abfall wieder mit ins Tal hinunterzunehmen, helfen dabei, die Tier- und Pflanzenwelt im Gebirge zu bewahren und gleichzeitig die Schönheit der alpinen Landschaft zu retten. Das Gebirge zu respektieren heißt auch, es durch die Unterstützung der Berghütten lebendig zu halten. Denn Hütten sind nicht nur Orte, an denen wir zusammenkommen und unsere Leidenschaft für's Gebirge teilen können, sondern sie spielen auch eine wichtige Rolle beim Schutz und der Erschließung der alpinen Landschaften. Und letztlich heißt Umweltschutz auch teilen, also alpine Kenntnisse und den achtsamen Umgang mit der Natur - beides im Hochgebirge nötig - weiterzugeben. Das bedeutet vorallem, das Bewusstsein zu haben, dass es manchmal aus Sicherheitsgründen auch besser ist, eine Tour abzubrechen."
MARCO CONFORTOLA - EXTREMBERGSTEIGER UND BERGFÜHRER
Die Teilnehmergruppe, die sich aus Krankenschwestern und Mitarbeitern des Gesundheitswesen zusammensetzte, war besonders sensibilisiert für die Themen Sicherheitserziehung und Verhalten in den Bergen. Denn das Ziel des Kurses war, medizinisches Personal, das bereits auf Einsätze im alpinen Kontext spezialisiert ist, zu trainieren.
Während des Tages konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gänzlich in die Schönheit der alpinen Landschaft abtauchen und deren Besonderheiten, von Brunftschreien der Hirsche über versteckte Wildpfade bis hin zu dem spektakulären Ausblick auf den Forni Gletscher, genießen. Die Schulungen wechselten sich ab mit Momenten des Nachdenkens, welche Verantwortung jeder Einzelne beim Thema Umweltschutz übernehmen und wie jeder mit seinem persönlichen Umfeld im Alltag darüber kommunizieren kann.
"Der Kurs wurde entwickelt, um in der Provinz Belluno medizinisches Personal auszubilden, das über Kompetenz im alpinen Gelände verfügt. Diese Nachfrage erklärt sich zum einen durch die topografischen Gegebenheiten, zum anderen aber auch durch die vermehrten Einsätze der alpinen Bergrettung im Veneto während der Pandemie. Mit diesem Aufbaustudium, das sich auf Prävention und Notfälle in den Bergen und im Hochgebirge spezialisiert, versuchen wir, diesem Bedarf durch die Ausbildung junger Experten gerecht zu werden, die dabei ihre Fähigkeiten im medizinischen Bereich einbringen können.
Bei der Zusammenarbeit vor Ort mit Marco Confortola haben diese jungen Menschen die Gelegenheit, fernab von Belluno neue berufliche Erfahrungen zu machen und gleichzeitig seine Geschichten und Erfahrungsberichte zu hören, die ihre Begeisterung für die Berge wachsen lässt."
FABIO BERGAMIN - ZUSTÄNDIGER MITARBEITER DES PROGRAMMS "PRÄVENTION UND NOTFÄLLE IM GEBIRGE UND HOCHGEBIRGE
Die Exkursion der Gruppe endete am Fuße des Forni Gletschers, dem größten Talgletscher und einzigen in Italien, der den Gletschertypen im Himalaya entspricht. Diese Situation und der Blick auf den Gletscher, der unter den Folgen der Klimakrise leidet, bot sich als passende Gelegenheit an, ein weiteres Thema anzusprechen, das sowohl für Karpos als auch für Marco Confortola von großer Bedeutung ist: Ökologische Nachhaltigkeit und Abschmelzen der Gletscher.
In den vergangenen Jahrzehnten lässt sich beim Forni Gletscher ein deutlicher Rückgang verzeichnen, der auf die globale Erderwärmung zurückzuführen ist. Dieses Phänomen betrifft nicht nur die Alpen, sondern alle Gebirge weltweit, so auch die Berge im Karakorum und Himalaya. Das Schmelzwasser der Gletscher ist für die Bewohner lebenswichtig, denn es hat Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung und die Landwirtschaft.
Ein weiteres Ziel dieser Initiative war es daher, den Studentinnen und Studenten die Dimension der Klimaerwärmung und die Dringlichkeit des Umweltschutzes im Gebirge zur Erhaltung der Bergwelt zu vermitteln.